Cyber in war

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Cyber in war 778 438 digiVolution

In dieser Ausgabe legen wir den Schwerpunkt auf die Verlängerung der Spannungen zwischen Russland und dem Westen im Cyberraum. Der Cyberraum ist heute ein Schlüsselelement für alle Arten von Konflikten, ein Beschleuniger und Verstärker. Er befindet sich im Herzen unserer Gesellschaft und ist aufgrund seiner zahlreichen Schwachstellen ein leichtes Ziel. Aber er ist nur eine der vielen Facetten von Konflikten, keinesfalls deren Ursache und schon gar nicht deren einziger Sitz.  Daher der Titel dieses Beitrags.

Die Ukraine scheint bereits der längste, komplexeste und intensivste Konflikt zu sein, der bisher im Cyberspace stattgefunden hat. Soweit bisher öffentlich beobachtet und berichtet wurde, betrifft dieser cyber in war hauptsächlich die Hauptakteure. Aber was ist mit der Zukunft? Ein Glückspilz, wer in diesem Nebel des Krieges einen rationalen Weg zwischen den Ängsten der einen, den Einschüchterungen der anderen und den Interessen der vielen Beteiligten findet. Aber wenn man mit Streichhölzern in einem Laden voller Petarden spielt … Es ist lange her die Zeit dieses Bild der Präsidenten Biden und Putin in Genf, die eine Entspannung verhiess. Oder haben diese Männer die Oberfläche der Weltkarte, die zwischen ihnen liegt, bereits unter sich aufgeteilt? Ein Jalta vor der Stunde?

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Konflikt ausbricht, sei es aus Absicht oder aufgrund einer tragischen Entgleisung, steigt auf ein Niveau, das seit der Raketenkrise von 1962 selten erreicht wurde. So schwanken die Kommentare zu einer möglichen Ausweitung des Konflikts auf den Cyberspace zwischen “sehr wahrscheinlich” und “eher unwahrscheinlich“. Was sollen wir tun? Abwarten und sehen? Mit unseren alltäglichen Projekten weitermachen wie bisher? Das wäre einfach unverantwortlich. Die Geschichte ist, anders als Fukuyama behauptete, noch nicht zu Ende. Das Schlimmste ist sogar wieder möglich und wir müssen uns darauf vorbereiten.

Und würden uns die bescheidenen Berner Mittel im Falle eines grossen Angriffs im Cyberraum retten? Das darf bezweifelt werden. Wir wären gut beraten, uns an den berühmten Satz von John F. Kennedy zu erinnern: ask not what your country can do for you, ask what you can do for your country.

Die Cyberangriffe auf Ölterminals in den Niederlanden, Belgien und Deutschland sollten von der Schweiz als letzte Erinnerung an die Cybersicherheit unserer vitalen Infrastrukturen betrachtet werden, welche Maturität alles andere als vorbildlich ist.

Formulieren wir also drei Cyberempfehlungen, die jeder auf seiner Ebene umsetzen kann:

  • Die Liste der Cyberrisiken überprüfen, die sich auf die Geschäftstätigkeit auswirken könnten, und die Cybersicherheitsmassnahmen entsprechend anpassen. Es darf nicht etwas wie bei der Cyberangriffswelle nach den Terroranschlägen in Frankreich im Jahr 2015 mit vielen Kollateralopfer passieren.
  • Schulung der Mitarbeiter in der Erkennung von und Reaktion auf cyberbösartige Aktionen und die daraus resultierenden Störungen.
  • Überprüfen und trainieren des Krisenmanagementdispositivs, damit die Krise nicht durch unangemessene oder gar nicht vorhandene Führung verschlimmert wird. Nach dem anfänglichen Schock sollten die Mittel bereitgestellt werden, um so schnell wie möglich wieder zu einer akzeptablen Situation zurückzukehren (Resilienz).

In der Hoffnung, dass die Krise um die Ukraine nicht weiter eskaliert, ist die Zeit, die in diese drei Massnahmen investiert wird, niemals verloren. Statistiken zeigen, dass die Cyberrisiken stetig zunehmen und die Vorbereitung dazu unzureichend ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass jede Entität von einem Cyberangriff betroffen ist, steigt. Und viele negative Entwicklungen lauern im Hinterhalt, insbesondere mit China, dessen Bündnis mit Russland Realität ist.

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Wir wünschen Ihnen eine bereichernde Entdeckung der ausgewählten Artikel und Links und freuen uns darauf, Sie in zwei Wochen wiederzusehen.

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